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Geschichte der KiTa Teil 2

Teil 2: Die 60er und 70er Jahre

Die ev. Kirchengemeinde ist nun Trägerin eines Kindergartens

Die Arbeit im neuen Kindergarten kann beginnen. Die Leiterin Berta Kötz kann noch drei Jahre lang die neuen Räumlichkeiten genießen, bevor sie 1963 in den Ruhestand geht. Ihre Nachfolgerin wird Eva-Maria Gaudlitz, die bereits von 1957-1960 im alten Kindergarten mitgearbeitet hatte. Damals hatte sie sich jedoch entschlossen ihre Ausbildung zu vervollständigen, da ihr Abschluss, den sie in der damaligen DDR gemacht hatte, hier im Westen nicht anerkannt wurde. 1978 wird sie sehr krank und gibt die Leitung des Kindergartens an Christrun Hill ab. Sie arbeitet aber bis zu ihrer Pensionierung 1984 als Mitarbeiterin im Kindergarten weiter. Sie lebt heute noch in Neuwied und nimmt rege am Gemeindeleben teil

Während eines Besuches anlässlich des 40 jährigen Jubiläums in unserer Kindertagesstätte erzählt sie vom Kindergartenalltag der 60 er Jahre. Man merkt Frau Gaudlitz heute noch an, dass sie mit Leib und Seele Kindergärtnerin war und ihr die Kinder und ihre Familien sehr am Herzen lagen:
Der Kindergarten war morgens von 8 bis 11.30 Uhr und nachmittags von 14 bis 16 Uhr geöffnet, im Winter begannen wir sogar erst um 8.30 Uhr. Auch die Ferien waren damals anders wie heute, Ostern gab es 14 Tage, Pfingsten 5 Tage, Weihnachten 14 Tage und im Sommer blieb der Kindergarten 5 Wochen geschlossen. Die Mädchen kamen noch in Schürzen oder Kitteln, erst in den 70 er Jahren hatten Mädchen Hosen an. Kindergärtnerinnen sollten zu dieser Zeit ledig sein, damit sie sich voll und ganz auf für ihre Arbeit konzentrieren konnten."

Der Tagesablauf war stark struktuiert. Das Freispiel der Kinder ging bis 9.30 Uhr, danach ging man mit allen Kindern zur Toilette.

Anschließend holten die Kinder ihr mitgebrachtes Essen und Trinken und es wurde gemeinsam gefrühstückt. Danach erfolgten Angebote: dienstags und freitags biblische Geschichten, an anderen Tagen Gymnastik, Basteln oder Bilderbuchbetrachtungen. Wir haben jeden Tag mit den Kindern gesungen und waren viel draußen, entweder in unserem Garten oder im Schloßpark, der damals noch nicht öffentlich war. Aber wir hatten einen Schlüssel und konnten immer hinein. Unser Garten war wunderschön, mit vielen Blumen. Das lag daran, dass er vom Gärtner des Fürstenhauses bepflanzt und gepflegt wurde. Es gab auch noch nicht so viele Spielsachen für die Kinder, wir haben viel selbst gemacht,
z.B. Puppen, Puzzles...
Wir haben auch den Kontakt zu den Eltern gepflegt und viele Mütterabende veranstaltet, zur damaligen Zeit kamen noch keine Väter in den Kindergarten.“

In den 70 iger Jahren gehen die Kinderzahlen stetig zurück und aus einer dreigruppigen Einrichtung wird ein zweigruppiger Kindergarten.
Den Mädchen wird endlich erlaubt in Hosen in den Kindergarten zu kommen.

Nach wie vor ist der Tagesablauf noch stark strukturiert. Als Vorbereitung auf die Schule werden Vorschulprogramme favorisiert. In dieser Zeit führt man in den Schulen die Mengenlehre ein und die Kinder im Kindergarten beschäftigen sich schon mit logischen Blöcken.


Das klassische Rollenverständnis, Mädchen spielen mit Puppen und Jungen bauen, kommt ins Wanken. Im Kindergarten ist es selbstverständlich, dass auch Jungen handarbeiteten und Mädchen konstruieren.
Gegen Ende der 70iger Jahre werden die ersten größeren Mängel und Schäden im und am Gebäude sichtbar.